Glas als Gestaltungselement in der modernen Architektur

Haus am Wasser

Puristische Architekturkonzepte haben Konjunktur. Klare Linien, glatte Flächen und eine sparsame Ausstattung sind heutzutage die Basis für eine moderne Innenraumgestaltung. Dazu entdecken Designer und Architekten zunehmend Glas als hochwertiges Gestaltungselement.

Glasfliesen und Glasmosaike überzeugen durch ihre Brillanz und Tiefenwirkung. Dabei beschränken sich die Einsatzgebiete schon lange nicht mehr auf heimische und öffentliche Nassbereiche, für die sich das wasserabweisende Material besonders gut eignet. Mit edler Optik und klaren, strahlenden Farben verleihen Glassteine dem Wohnraum genauso wie Küchen oder Fluren eine ganz besondere Ästhetik. Allerdings unterscheidet sich der Werkstoff gravierend von Keramik oder Naturstein. Glas ist transparent, spröde sowie porenfrei und besitzt dadurch eine schlechte Haftung. Daher sollten bei der Planung von Glasflächen bestimmte Vorgaben in Bezug auf den Einsatzbereich sowie den verwendeten Klebemörtel beachtet werden.

Kleber beeinflusst Farbeindruck von Glasfliesen

Glasfliesen sind wahlweise rückseitig beschichtet, transparent oder durchgefärbt. Gerade bei transparentem und durchgefärbtem Material kann die Farbe des Klebers das optische Gesamtbild erheblich beeinflussen. Daher ist ein weißer Fliesenkleber am besten geeignet. Der Klebemörtel sollte als geschlossener Film durch rückseitiges Spachteln aufgetragen werden, so wie es bei durchscheinenden Natursteinen wie zum Beispiel weißen Marmorsorten gängig ist. Auf diese Weise werden nicht nur Farbunterschiede vermieden. Durch eine homogene Benetzung bricht auch das Licht gleichmäßig, so dass die Zahnung an den Flanken unsichtbar bleibt.

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Glasmosaik im Trocken- und Nassbereich

Der Einsatzbereich von Glasmosaiken hängt vom jeweiligen Trägermaterial ab. Glasmosaike sind als rückseitig netzverklebte, vorderseitig papierverklebte sowie vorderseitig folienverklebte Varianten erhältlich. Am häufigsten wird rückseitig netzverklebtes Mosaik verarbeitet. Es findet primär in trockenen Bereichen Verwendung, da die Benetzungsfläche für den Klebemörtel durch die rückseitige Verklebung beschränkt ist. Im Dauerunterwasserbereich, zum Beispiel bei Schwimmbecken, wird stets vorderseitig verklebtes Material verwendet. Jedoch lässt sich bei der Papiervariante nur schlecht einschätzen, ob der Abstand der verschiedenen Mosaikblätter mit dem der Mosaiksteinchen innerhalb der Blätter übereinstimmt. Daher ist es sinnvoll, das Papier bereits vor dem Erhärten des Klebers zu entfernen, da zu diesem Zeitpunkt noch Korrekturen möglich sind. Eine Alternative bieten folienverklebte Glasmosaike. Hier kann der Abstand der Mosaikblätter von vorneherein genauer ausgeführt werden.

Sichere Verlege-Ergebnisse

Herkömmliche Verlegemörtel bieten Glasfliesen und -mosaiken nur schlechte Haftungsmöglichkeiten. Daher sollte derartiges Material stets mit einem hoch kunststoffvergüteten Kleber verlegt werden. Er kann sich auch bei glatten Oberflächen adäquat verkrallen und sorgt zugleich für die erforderliche Haftzugfestigkeit. In Bereichen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung ist ein leistungsstarker Mörtel auf der Basis von Reaktionsharz erforderlich. Beispielsweise wird durch einen hochwertigen Reaktionsharzkleber die sogenannte Wolkenbildung deutlich verringert. Hierbei handelt es sich um unerwünschte Lichtreflektionen, die durch Wasser hervorgerufen werden, das hinter das Verlegematerial läuft. Wird ein Reaktionsharzkleber bei rückseitig beschichteten Glasfliesen verwendet, ist eine gemeinsame Freigabe von Fliesen- und Kleberhersteller erforderlich. Es treten immer wieder Fälle auf, bei denen das Reaktionsharz die Beschichtung beeinträchtigt.

Fazit

Durch ihre enorme Farb- und Formenvielfalt setzen Verlegematerialien aus Glas der Gestaltungsfreiheit keinerlei Grenzen. Allerdings unterscheidet sich der Werkstoff in seiner Handhabung deutlich von herkömmlichen Fliesen. Dies bezieht sich zum einen auf die Auswahl und Verarbeitung des Materials. Ganz entscheidend ist aber auch der Fliesenkleber. So sollten stets hoch kunststoffvergütete Kleber und Reaktionsharzmörtel mit großer Klebekraft zum Einsatz kommen.