Kalkputz im Innenbereich - für ein angenehmes und gesundes Raumklima

Frau geht eine gläserne, beleuchtete Treppe vor einer weißen Wand herunter

Kalkputz gibt Wänden ein modernes, dekoratives Aussehen und lässt sich auf die unterschiedlichsten Untergründe im Alt- wie Neubau aufbringen. Für ein optimales Ergebnis ist es wichtig, den Putzaufbau an die gegebenen Bedingungen anzupassen.

Die Auswahl eines abgestimmten Putzsystems

Die Auswahl eines auf den Untergrund abgestimmten Putzsystems ist nicht nur im Außenbereich wichtig. Auch im Innenbereich drohen Schäden beim Einsatz ungeeigneter Produkte. Systemlösungen wie die weber.cal BIO-Kalkputze  sorgen in diesem Zusammenhang für ein Höchstmaß an Sicherheit und bringen die Vorteile des Baustoffs voll zur Geltung.

Die richtigen Untergründe

Werden Kalkputze auf ungestrichenen Altputzen angewendet, bedarf es keiner weiteren Vorbehandlung. Mineralische oder organische Putze mit nicht-elastischen Anstrichen sollten vor dem Überputzen grundiert werden. Tapeten sind vollständig zu entfernen, da sie keine ausreichende Tragfähigkeit für einen Putz aufweisen und übliche Tapetenkleister keine ausreichende Nassfestigkeit besitzen. Eine Ausnahme bilden fest verklebte Glasfasertapeten. Diese lassen sich mit hochwertigen Kalkstrukturspachteln überspachteln, wobei der Zustand und insbesondere die Verklebung der Tapeten vorher sorgfältig geprüft und lose Bereiche entfernt werden müssen.

Auch alte Fliesenspiegel in Badezimmer oder Küchen lassen sich nach gründlicher Vorbereitung einfach mit Kalkputz überputzen und erhalten so ein neues, dekoratives Aussehen. Da der Kalkputz eine wesentlich höhere Wasserdampfaufnahme als die gefliesten Flächen hat, wird das Raumklima zusätzlich positiv beeinflusst. Diese Anwendung beschränkt sich allerdings auf Bereiche, die nicht dem Spritzwasser ausgesetzt sind.

Kalkputze haben ein breites Anwendungsspektrum

Der Einsatzbereich von Kalkputz beschränkt sich nicht auf den Wohnbereich. Auch für Treppenhäuser ist der widerstandsfähige Putz bestens geeignet. Denn oft ist es einfacher, hohe Wände zu verputzen als diese zu tapezieren. Den höheren Beanspruchungen an die Oberflächenfestigkeit in Treppenhäusern halten Kalk-Strukturspachtel, wie beispielsweise weber.cal 286, hervorragend stand.

Beachten Sie hierzu unseren Anwendungstipp: Strapazierfähiger Putz in Treppenhäusern mit Kalkputz

Darüber hinaus entziehen Kalkputze - wie der weber.cal 174 - der Raumluft überschüssige Feuchtigkeit und geben diese später wieder ab. Das sorgt für ein angenehmes, gesundes Raumklima und steigert das Wohlbefinden.

Untersuchungen belegen außerdem, dass Kalkputze gegen Schimmelbefall nahezu resistent sind. Damit sind sie auch das ideale Material, um befallene Wände instand zu setzen. Bei einer solchen Sanierung sollten natürlich die Ursachen für den Befall – soweit möglich – abgestellt und vorliegender Befall beseitigt werden.

Der Anwendungstipp fachgerechte Schimmelpilzbeseitung gibt hierzu wertvolle Ratschläge.

Auswahl der richtigen Grundierung

Generell gilt: Ist der Untergrund stark saugend, sehr glatt oder liegen Verschmutzungen vor, die nicht zu beseitigen sind, sollte vorher mit einem Haft-Sperrgrund, z.B. weber.prim 404, grundiert werden. Gleiches gilt bei wasserfesten Span- und Gipsfaserplatten und wenn die Wände vorher mit Tapeten belegt waren bzw. mit Glasfasertapeten belegt sind. Wird geklebtes Innenmauerwerk verputzt, empfiehlt sich eine Behandlung mit Isoliergrund, z.B. weber.prim 405. Geflieste Flächen müssen zunächst gründlich entfettet und gereinigt werden. Eine Haftgrundierung zur Vorbehandlung von glatten, nicht saugenden Untergründen sorgt hier für eine ausreichende Haftung auf dem alten Fliesenbelag.

Ebenheit durch Unterputze

Um eine glatte Oberfläche im Innenbereich zu erzielen, bietet der Markt verschiedene Leichtunterputze auf Kalkbasis. So eignet sich beispielsweise weber.cal 172 Kalkputz optimal für normales Mauerwerk im Innen- und Außenbereich, während der faserarmierte weber.cal 173 Kalkleichtputz für modernes Leichtmauerwerk konzipiert wurde. Er entspricht aufgrund seiner technischen Eigenschaften der Leichtputz-GenerationTyp II.

Je nach Untergrund wird der Putz ein- oder zweischichtig aufgetragen. Bei normal saugenden Untergründen, wie beispielsweise Bims oder Vollziegeln, genügt ein einschichtiger Auftrag in 10 bis 20 mm Dicke. Handelt es sich um stark saugendes Mauerwerk, wird der Unterputz zweischichtig aufgetragen, wobei die erste Schichtdicke 2/3 der Gesamtschichtdicke betragen muss. Nach Auftrag der ersten Schicht wird diese waagerecht mit einer Zahnkartätsche zugezogen. Daher darf die Konsistenz nicht zu dünn eingestellt werden. Nach dem ersten Ansteifen wird die zweite Schicht nass in nass bis zur Gesamtputzdicke von 15 bis 20 mm aufgebracht und anschließend die Oberfläche aufgeraut oder gefilzt. Abschließend kann nach ausreichender Standzeit von 1 Tag pro mm Putzdicke das Oberflächen-Finish aufgebracht werden.

Ansehnliche Oberflächen

Kalk-Putzglätte wie weber.cal 178 eignet sich optimal zur Herstellung ebener, streich- und tapezierfähiger Oberflächen. Der weiße Oberputz wird händisch maximal 1 mm dick aufgetragen und nach einer angemessenen Standzeit geglättet. Um eine besonders edle Oberfläche zu erzielen, kann er abgestuckt werden.

Beachten Sie hierzu den Tipp: Herstellung glatter Oberflächen mit Kalkputz im Innenbereich

Alternativ bietet sich eine Oberflächengestaltung mit einem Kalk-Strukturspachtel, beispielsweise weber.cal 286, an. Der verarbeitungsfertige, eingesumpfte Kalkputz wird in ca. 3 mm Dicke aufgetragen und anschließend strukturiert. Mit Hilfe von Kunststoffglätter, Schwamm- oder PU-Brett werden die Oberflächen veredelt. Die so behandelten Oberflächen bestechen durch ein ausgesprochen feines, gleichmäßiges Bild. Abschließend kann noch ein Anstrich im Wunschton mit einer entsprechenden Farbe auf Kalkbasis erfolgen.

Näheres in unserem Anwendungstipp: Ungestrichene Altputze im Altbau mit Kalkputz sanieren

Vollflächige Gewebeeinbettung gibt Sicherheit vor Rissen

Sollen wasserfeste Span- und Gipsplatten mit Kalkputz beschichtet werden, verleiht eine vollflächige Gewebeeinbettung dem neuen Putzaufbau ausreichend Sicherheit vor Rissbildung. Ein Vorspachteln der Fugen ist in der Regel nicht notwendig. Die Platten werden zunächst mit einem Haft-Sperrgrund grundiert, um das Saugverhalten herabzusetzen und bei Spanplatten mögliche Ligninblutungen zu verhindern. Gegebenenfalls kann es ratsam sein, die Platten zuvor anzuschleifen. Auch geklebtes Innenmauerwerk aus Kalksandstein und Porenbeton lässt sich sehr einfach mit dünnschichtig aufgebrachtem Kalk-Strukturspachtel verputzen. Hierzu wird das Mauerwerk zunächst mit einem Isoliergrund grundiert, um das Saugverhalten herabzusetzen.

In beiden Fällen wird nach Trocknung der Grundierung weber.cal 286 oder ein vergleichbarer Kalk-Strukturspachtel in ca. 3 mm Dicke aufgetragen. Anschließend bettet man ein Armierungsgewebe, zum Beispiel weber.therm 311, mit Überlappung faltenfrei ein. Nach ausreichender Trocknung von mindestens einem Tag kann eine weitere Lage Kalk-Strukturspachtel als Oberflächen-Finish aufgebracht und strukturiert, beispielsweise gefilzt werden.

Beton sicher verputzten

Vorgefertigte Betonflächen sind in der Regel bereits sehr eben und bedürfen daher keines dickschichten Putzaufbaus. Der Einsatz von Gipsputzen kann zudem immer wieder zu erheblichen Schäden führen. Mit dünnschichtig aufgebrachtem Kalk-Strukturspachtel kann der Beton einfach, spannungsarm und sicher verputzt werden.

Bei Filigrandecken werden die Fugen dabei zunächst verschlossen und die gesamten Betonflächen anschließend mit einem Haft-Sperrgrund grundiert. Nach Trocknung der Grundierung wird ein Kalk-Strukturspachtel in ca. 3 mm Dicke aufgetragen und nach angemessener Trocknungszeit eine erneute Schicht als Oberflächen-Finish ausgeführt. Alternativ kann im Innenbereich auch ein Spritzputz, zum Beispiel weber.pas spectra, mit einer geeigneten Maschine verarbeitet werden.

Weitere Details finden Sie in unserem Anwendungstipp: Kalkputz direkt auf Beton aufbringen.

Fazit

Kalkputze lassen sich problemlos auf einer Vielzahl von Untergründen aufbringen. Wichtig ist dabei die Wahl des richtigen Putzaufbaus: Grundierungen verbessern die Haftung, Unterputze sorgen für ebene Flächen. Je nach Untergrund sollte außerdem ein Armierungsgewebe zum Einsatz kommen, um Rissen vorzubeugen. Die Systemempfehlungen der Hersteller bieten Orientierung bei der Produktauswahl.