Weniger Trittschall - mehr Wohnkomfort

Bild von einem Holzfußboden auf dem ein kleineres Paar nackter Füße auf einem größeren Paar Füße mit Schuhen steht

Die Trittschallverbesserung bei Modernisierungsobjekten stellt Architekten und Planer meist vor besondere Herausforderungen. Wir haben eine Lösung entwickelt, die den Anforderungen in Altbauten optimal gerecht wird. Die Produkte eignen sich insbesondere für Anwendungsfälle, in denen nur eine begrenzte Raumhöhe zur Verfügung steht und daher klassische Fußbodenaufbauten aus Platz- oder Gewichtsgründen ausscheiden.

Normgerechter Trittschallschutz

Ein normgerechter Trittschallschutz ist in Altbauten nicht immer gewährleistet. Daher sollte bei Renovierungsvorhaben neben der Verbesserung der energetischen Standards immer auch ein erhöhter Trittschallschutz sichergestellt werden. Häufig sind jedoch bei Fußböden im Bestand hinsichtlich Aufbauhöhe und Flächengewicht planerische Grenzen gesetzt. Dann gilt es, bei minimaler Systemaufbauhöhe eine maximale Trittschallverbesserung zu erzielen.

Anforderungen an den Schallschutz nach DIN 4109

Die Norm DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ regelt die Anforderungen an die Trittschall- und Luftschalldämmung von Gebäuden. Sie gibt für Wohnungstrenndecken im mehrgeschossigen Wohnungsbau mit L‘n,w einen Wert von ≤ 53 dB vor. Dieser Wert kann allerdings nur mit den heute gängigen Massivdecken in Verbindung mit einem schwimmenden Estrich wirtschaftlich erfüllt werden.

Im gehobenen Wohnungsbau gelten erhöhte Anforderungen. Dabei ist eine entsprechende Aufbauhöhe für den einzubringenden Estrich und ein definiertes Flächengewicht zu gewährleisten. Ergänzend zur DIN 4109 regelt die Richtlinie VDI 4100 „Schallschutz im Hochbau – Wohnungen – Beurteilung und Vorschläge für erhöhten Schallschutz“ die Anforderungen an die Trittschalldämmung der Deckenkonstruktionen von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern, Bereichen von selbst genutzten Wohnungen oder Häusern nach Schallschutzstufen (SSt).

Dabei unterscheidet man:

  • Schallschutzstufe 1 (SSt1) – Gehgeräusche gut wahrnehmbar und störend
  • Schallschutzstufe 2 (SSt2) – Gehgeräusche noch wahrnehmbar aber in der Regel nicht störend (entspricht erhöhten Anforderungen nach DIN 4109)
  • Schallschutzstufe 3 (SSt3) – Gehgeräusche nicht störend

Schwächen konventioneller Systeme

Als Sanierungslösung scheiden konventionelle Estrichsysteme mit einer schwimmenden Verlegung auf einer Dämmschicht meist aus. Gussasphalt überzeugt zwar durch eine gute Trittschallverbesserung und einen schnellen Einbau, bringt aber eine hohe Belastung für den Handwerker und die übrigen Bewohner mit sich. Denn der Einbau erfordert nach wie vor ein hohes Maß an Handarbeit bei enormer Hitze-, Rauch- und Geruchsentwicklung. Trockenestriche oder Aufbauten mit Verlegespanplatten hingegen müssen aufwendig an die Raumgeometrie angepasst werden und neigen bei unsachgemäßer Verarbeitung zum „Kippeln“ im Rand- oder Türbereich. Zudem entwickelt sich bei der Verarbeitung viel Staub, was die übrigen Bewohner stören kann.

Besserer Trittschallschutz für problematische Bestandsdecken

Besonders dünn dimensionierte Beton- oder Holzbalkendecken sowie geringe Raumhöhen erschweren in der Sanierung oft die Verbesserung des Trittschallschutzes. Aber auch Rippendecken mit zu geringer flächenbezogener Masse, Hohlkörperdecken, ungeeignete, zu steife oder nicht alterungsbeständige Dämmschichten sowie alte Holzbalkendecken führen im Wohnungsbau immer wieder zu ähnlichen Problemen. Geringe Raumhöhen und begrenzte Tragfähigkeit der Bestandsdecken kommen häufig erschwerend hinzu. Gefragt sind daher besonders schlanke Modernisierungslösungen mit einem geringen Flächengewicht, die gleichzeitig eine maximale Trittschallverbesserung gewährleisten.

Maximaler Schallschutz bei minimaler Aufbauhöhe

Das weber.floor Trittschalldämmsystem basiert auf der kombinierten Trittschall- und Trennlagenbahn weber.floor 4955. Das lediglich 2,5 mm dicke Material besteht aus einer Glasfaser-Dämmschicht und ist beidseitig mit einer PE-Folie kaschiert. Dank selbstklebender Folienüberlappung an den Stößen lassen sich die Bahnen problemlos und schnell verlegen. Anschließend wird der Dünnestrich weber.floor 4365 in einer Schichtdicke von mindestens 25 mm aufgebracht. Für die nötige Stabilität sorgt ein Glasfaser-Armierungsgewebe.

Mit einem Gesamtaufbau von ca. 28 Millimetern inklusive Dämmung ist diese Trittschallkonstruktion deutlich dünnschichtiger und leichter als klassische Estrichkonstruktionen, erreicht aber gleichzeitig ein Trittschallverbesserungsmaß bis zu Δ Lw = 19 dB. Ein großer Vorteil für Sanierungsmaßnahmen in bewohnten Gebäuden ist die schnelle Begehbarkeit des eingesetzten Materials. Dadurch werden die Einbauzeiten deutlich verkürzt. Die Oberfläche kann bereits nach zwei bis vier Stunden betreten werden. Belegt werden kann der Estrich nach einem Tag mit Fliesen, nach drei Tagen mit elastischen und textilen Belägen und nach sieben Tagen mit Parkett oder Laminat. Die Sanierungslösung eignet sich sowohl für die Anwendung auf Beton und alten Estrichen als auch auf festen Dielen, Bauplatten oder alten Bodenbelägen.

weber.floor Trittschalldämmsystem Broschüre Trittschalldämmsysteme

Mobile Silotechnik

Um Wohnungen möglichst schnell wieder nutzbar zu machen, empfiehlt es sich, den Estrich maschinell einbauen zu lassen. Mit dem Weber PumpTruck, einem Lkw mit integrierter Misch- und Fördereinheit, wird das Material in konstant hoher Qualität direkt an den Einsatzort gepumpt. Das spart – abgesehen von der Zeit – auch Kraft und Kosten, da sowohl der mühsame Materialtransport durch das Treppenhaus als auch jede Form von Schmutz- und Staubbelastung durch das Anmischen innerhalb des Gebäudes entfallen. Eine durchschnittliche Drei-Zimmer-Wohnung kann so ohne größere Beeinträchtigungen für die übrigen Hausbewohner innerhalb eines halben Tages saniert werden.

In vier Stunden zu mehr Schallschutz

Insbesondere bei der Sanierung von Böden in bewohnten Gebäuden können schnell abbindende Systeme ihre Vorteile ausspielen, so wie bei der Modernisierung einer 88 m2 großen Wohnung in Dortmund: Aufgrund der sehr schwierigen baulichen Ausgangslage wurde bei dem Musterprojekt die Trittschallbahn doppelt verlegt. Der gesamte Aufbau umfasste damit zwei mal drei Millimeter Trittschallbahn und 25 Millimeter faserarmierten Dünnestrich als Trennlagenkonstruktion. Mit nur 31 Millimetern war das System sogar bei doppelter Verlegung deutlich dünnschichtiger als herkömmliche Aufbauten und konnte mit geringem Aufwand direkt auf dem alten Estrich verlegt werden.

Um die erzielte Schallverbesserung einwandfrei zu dokumentieren, beauftragte der Bauträger das Institut ITAB, ein Ingenieurbüro für technische Akustik und Bauphysik, mit einer Schallmessung vor und nach der Sanierung. Mit der sogenannten Hammerwerkmethode wurde im Vorfeld ein bewerteter Normtrittschallpegel von 78 dB für die Bestandsdecke ermittelt. Ein Wert, der deutlich über den Grenzwerten der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ liegt. Nach der Sanierung mit dem Saint-Gobain Weber Trittschalldämmsystem betrug der Trittschall nur noch 53 dB. Er erfüllte damit bereits in dieser geringen Schichtstärke die Normanforderung und erreicht nahezu Neubaustandard. Die Trittschallverbesserung war sowohl im hoch- als auch im niederfrequenten Bereich messbar. Wie groß die Verbesserung tatsächlich ist, verdeutlicht eine Faustformel. Danach wird bereits eine Schallminderung um 3 dB als Halbierung der Schallintensität wahrgenommen.

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