Planung von Kellerinnensanierungen

Das WTA-Merkblatt „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“ beschreibt die Instandsetzungstechniken und nachträgliche Bauwerksabdichtungen. Nach Art der Wasserbelastung und Nutzung des Kellers werden unterschiedliche, kombinierbare Abdichtungskonzepte geregelt. Ist die Außenabdichtung technisch oder wirtschaftlich nicht vertretbar, wie zum Beispiel bei einer Überbauung durch eine Garage oder Nachbarbebauung, sind die in diesem Regelwerk beschriebenen Innenabdichtungsmaßnahmen allgemein gebräuchlich und haben sich langjährig in der Praxis bewährt. Diese Regelungen entsprechen somit den allgemein anerkannten Regeln der Technik.

 

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Vorgehensweise

Was ist bei der Planung von Kellersanierungen zu beachten?

Nachträgliche mineralische Innenabdichtungen erfüllen die Anforderungen der Abdichtungsfunktion in gleichwertiger Weise wie fach- und sachgerechte nachträglich ausgeführte Außenabdichtungen. Der grundlegende Unterschied zu einer Außenabdichtung ist, dass das Mauerwerk im Kern nach wie vor durchfeuchtet und mit allen im Erdreich vorhandenen Schadstoffen belastet wird. Kellermauerwerke bestehen in der Regel aus wasserbeständigen Baustoffen.

Die ständige Durchfeuchtung der Kelleraußenmauer führt in der Regel zu keinen Standsicherheitsproblemen, es ist allerdings zwingend erforderlich, dass die mineralische Innenabdichtung am Kopfpunkt an eine Horizontalabdichtung im Mauerwerk herangeführt oder nachträglich eine Querschnittsabdichtung eingebracht wird. Schutzschichten können Nutzschichten, wie eine innenliegende Wärmedämmung oder ein Kondensationsputz sein, und sind nach vollständiger Durchtrocknung der mineralischen Bauwerksinnenabdichtung aufzubringen.

Welche Vorgehensweise ist bei der Schadensursachenermittlung korrekt?

Der Zustand des Kellermauerwerks ist zu untersuchen. Speziell die Ermittlung der Feuchtigkeitsgehalte und der Ursachen ist erforderlich. Ebenfalls müssen die wasserlöslichen, den Baustoff schädigenden Salze, wie Sulfate, Chloride, Nitrate zumindest halbqualitativ ermittelt werden, um Wechselwirkungen zu mineralischen Innenabdichtungen auszuschließen. Art und Zustand des abzudichtenden Kellermauerwerks, sowie die Tragfähigkeit und Eignung als Dichtungsträger ist nachzuweisen. Der Durchfeuchtungsgrad der von innen abzudichtenden Gebäudewand, ermittelt im „DARR“-Verfahren, bestimmt über die Art der oberen nachträglichen Horizontalabdichtung. Raumklimatische Daten, wie die Ermittlung von Bauteiloberflächentemperatur, Lufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit werden, je nach Art der späteren Nutzung, benötigt.

Was ist bei der Untergrunduntersuchtung, gerade im Sanierungsbereich, besonders wichtig?

Die objektbezogene Voruntersuchung hat maßgeblichen Einfluss auf den Umfang der Vorarbeiten zur Herstellung eines tragfähigen Dichtungsträgers. Für mineralische Innenabdichtungsarbeiten sind nicht tragfähige Putze- und Feinmörtelschichten, Anstriche und Oberbeläge zu entfernen. Der Estrich ist in einer Mindestbreite von 20 cm zu Außenwand zu entfernen. Putz werden bis mind. 80 cm Höhe über dem sichtbaren Schadens- oder Feuchtebild entfernt. Das Fugnetz des Mauerwerks ist > 20 mm tief auszuräumen. Einbindende Querwände werden in ca. 20 cm Breite von der Außenwand abgetrennt, um durchgängige Abdichtungsebenen zu schaffen.

Wie wird die Salz- und Feuchtebelastung eines Kellerbauteils bestimmt?

Probennahmen vor Ort müssen repräsentativ sein. Sie dürfen nicht zu Verfälschungen der Untersuchungsergebnisse führen.

Die Salzbelastung des Kellermauerwerks wird durch den Gehalt an wasserlöslichen Salzen bestimmt. Hierfür werden oberflächennahe Mauerwerksbereiche, bestehend aus Mauerstein und/oder Fugenmörtel, bis zu einer Tiefe von etwa 3 cm ausgebaut. Alternativ kann Bohrmehl für die halbquantitative Untersuchung genommen werden. Durch den visuellen Vergleich der Farbreaktionszonen des Teststreifen mit der Farbreihe der Farbskala wird der Nachweis von schädigenden Salzen geführt. Die Bewertung in geringe, mittlere oder hohe Belastung erfolgt analog des WTA-Merkblattes „Sanierputzsysteme“.

Baustoffproben für Feuchteuntersuchungen können z.B. durch Kernbohrungen oder Ausstemmen eines Mauerwerksteins für die gravimetrische Bestimmung (DARR-Methode) erfolgen. Sie werden an mindestens drei Stellen unterschiedlicher Höhenlage und mindestens zwei dazugehörigen Tiefenlagen entnommen. Der Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks ist das Verhältnis des massebezogenen Wassergehalts zur Sättigungsfeuchte des Baustoffs. Es zeigt, welcher Anteil in Masse % des für Wasser zugänglichen Porenvolumens zum Zeitpunkt der Ortsbegehung und Beprobung mit Wasser gefüllt war.

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