Fliesen im Außenbereich dauerhaft und sicher verlegen

Zwei Frauen sitzen an einem Gartentisch auf der Terrasse vor einer hellgelben Fassade

Trotz fachgerechter Ausführung kann es bei Fliesenbelägen im Außenbereich zu Rissen, Abplatzungen und Ausblühungen kommen. Häufig ist Wassereintrag in Verbindung mit Frost der Grund. Mit einer neuen Mörtelgeneration lässt sich das Problem deutlich reduzieren.

Frostschäden bei Fliesen und Platten

Auch Fliesen und Platten, die als frostsicher eingestuft werden, können von Frostschäden betroffen sein. Denn die wahren Schwachstellen liegen meist tiefer. Über undichte Fugen gelangt Feuchtigkeit unter den Belag und wird vom Verlegemörtel und Estrich eingelagert. Im ungünstigsten Fall wird der Kleber mürbe, so dass Bindemittelanteile ausgewaschen werden. Es kommt zu Verfärbungen und Ausblühungen. Tritt Frost auf, dehnt sich das angesammelte oder gestaute Wasser aus, vergrößert das Volumen und zerstört den Aufbau. Abplatzungen und lose Fliesen sind die Folge. Durch die entstehenden Risse tritt weiteres Wasser ein und der Schaden multipliziert sich.

Nicht ausreichende Trockenperioden

Ein weiteres Problem entsteht durch mangelhafte Materialabtrocknung vor Verlegung des Belags. Handelsübliche Fliesenkleber binden erst nach einer langen Ruhephase vollständig ab. Bei normal abbindenden Produkten werden im Regelfall 28 Tage, bei schnell abbindenden rund sieben Tage Ruhe veranschlagt. Man spricht von vollständiger Durchhärtung. Das Problem: Die meist mineralischen Verlegemörtel benötigen zur optimalen Abbindung und Vernetzung der Mörtelmatrix gleichbleibende äußere Umstände. Optimal sind 23° Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent. Zudem hat die im Innenbereich geforderte Restfeuchte des Zementestrichs von maximal 2 Prozent auch bei Außenbelägen Gültigkeit. Doch die Praxis sieht anders aus: Schon ein nächtlicher Abfall der Temperaturen oder ein Nachtregen können dazu führen, dass die einwandfreie Vernetzung dauerhaft ausbleibt. Eine Einhausung könnte für einen gewissen Schutz sorgen, kommt jedoch nur selten zum Einsatz. In der Folge kann der fertiggestellte Balkon- oder Terrassenbelag den Wetterwechselperioden deutlich schlechter standhalten.

Lassen sich schadhafte Balkonbeläge also durch Ausnutzung der richtigen Wetterphasen vermeiden? Ein solcher Ansatz wäre in der Praxis kaum zu realisieren, wie eine Auswertung der Wetterdaten am Beispiel von Düsseldorf aus den zurückliegenden Jahren zeigt: Demnach hätte ein „normal“ abbindender Fliesenkleber zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit bekommen, optimal auszuhärten und seine ganze Performance auszuspielen. Mit einem schnell abbindenden Produkt wäre dies, laut Werretauswertung theoretisch nur sieben Mal möglich gewesen Betrachtet man diese Statistik, erscheinen die vielen Schadensfälle nicht weiter verwunderlich.

Verschiedene Lösungsansätze

Von der Industrie wurden verschiedene Verfahren gegen Frostschäden entwickelt. Eine Versiegelung von Fliesenbelägen im Außenbereich beispielsweise stellt diese hydrophob, also wasserabweisend, ein. Allerdings müssen diese Versiegelungen regelmäßig erneuert werden, um eine dauerhafte Wirkung zu gewährleisten. Außerdem schützt eine Versiegelung der Oberfläche nicht vor Feuchtigkeit von unten.

Ein hinsichtlich Frostschäden bewährtes Verlegeverfahren ist das Buttering- und Floating-Verfahren. Es vermeidet Hohlräume in der Unterkonstruktion, in denen sich Wasser sammeln kann, und trägt zusätzlich zur Dichtheit der Gesamtkonstruktion bei. Zusätzlichen Schutz bietet der Einsatz von Gefälleestrichen oder Einkornmörteln, die als Ausgleichsschicht fungieren und die Konstruktion schützen. Häufig werden Drainagesysteme und -matten eingesetzt, um eingedrungene Feuchtigkeit abzuleiten. Andere Hersteller verfolgen eine andere Philosophie und setzen darauf, erst gar kein Wasser in die Unterkonstruktion eindringen zu lassen. Alle diese Vorkehrungen funktionieren jedoch nur, wenn eine ausreichende, nicht durch Witterung beeinträchtigte Durchtrocknung gegeben ist.

Schadensfreie Ausführung mit witterungsunabhängigen Klebern

Es gilt, Kleber mit einer schnelleren Durchtrocknung zu entwickeln, die gleichzeitig witterungsunabhängig abbinden. Für den Außenbereich müssen die Materialien außerdem wasserdicht, frostfest und hochflexibel sein. Als einer der ersten Verlegemörtel der neuen Generation erfüllt weber.xerm 844 die genannten Anforderungen. Der von Saint-Gobain Weber entwickelte reaktiv abbindende Kleber bindet bereits innerhalb von vier Stunden komplett ab. Ab diesem Zeitpunkt ist die Mörtelmatrix unter der Keramik durchgehärtet und wasserdicht, so dass selbst ein plötzlicher Wetterumschwung der gesamten Konstruktion nichts mehr anhaben kann. weber.xerm 844 eignet sich zur Abdichtung (AiV) im Innen- und Außenbereich und dient gleichzeitig zur Verklebung in einem. Ein Materialwechsel für die notwendige Abdichtungsschicht unter Bodenbelägen im Außenbereich ist nicht erforderlich.

Pilotprojekt seit Jahren schadensfrei

Weber gibt eine objektabhängige 10-jährige Materialgewährleistung auf das System und bietet Fliesenlegern somit zusätzliche Sicherheit. Eines der ersten Objekte, die mit dem neu entwickelten Verlegemörtel instandgesetzt wurden, stammt aus dem Jahr 2011. Immer wieder kam es hier in der Vergangenheit zu Problemen mit den verlegten Außenbelägen, da die Unterkonstruktion unter der Keramik durchfeuchtet war. Der Bauherr entschied sich für den Rückbau des alten Balkonbelags und Verlegemörtels. Anschließend ließ man zunächst den vorhandenen Gefälleestrich abtrocknen und dichtete die Anschlusspunkte mit Dichtbändern ab. Dann erfolgte die Flächenabdichtung mit dem kombinierten Dicht- und Klebesystem weber.xerm 844. Dank der schnellen Abbindezeit konnte der Fliesenleger bereits 45 Minuten nach Vorbereitung der Fläche mit der Verlegung des keramischen Oberbelags fortfahren. Die abschließende Verfugung des Balkons erfolgte am nächsten Tag. Inzwischen hat der Fliesenbelag des Pilotprojektes bereits mehrere Jahreswechsel schadensfrei überstanden. Unschöne Ausblühungen und Verfärbungen konnten trotz regelmäßiger Beobachtung nicht festgestellt werden.

Noch Schnellere Verlegung als Sonderkonstruktion

Für Terrassen und Balkone ließe sich die Bauzeit sogar noch weiter verkürzen, denn hier kann mit weber.xerm 844 eine Abdichtung samt Mörtelbett in einem Arbeitsgang erstellt werden. Das Vorbereiten der der konventionellen zweilagigen Abdichtungsschicht entfällt und spart somit wertvolle Zeit. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn es um Reparaturen geht oder ein schneller Baufortschritt gefordert ist. Für die nötige Trockenschichtdicke von 2 mm sorgt dabei der speziell entwickelte weber.sys Abdicht- und Verlegeglätter.

Für die nötige Trockenschichtdicke von 2 mm sorgt dabei der speziell entwickelte weber.sys Abdicht- und Verlegeglätter. Spezielle Abstandshalter (Finnen) gewährleisten, dass man beim Abkämmen unterhalb der Kammlage eine Schicht von 2,3 mm im nassen bzw. 2 mm im trockenen Zustand erhält. Die Fliesen oder geeignete Natursteine werden dabei direkt in das frische Abdichtungs- und Klebebett eingelegt. Die spezielle Anordnung der Finnen sorgt in Kombination mit der pastösen Mörtelkonsistenz für einen automatischen Verschluss der „Furche“ und schließt somit Fehlstellen aus. 

 

Entkopplung von kritischen Untergründen

Auf Balkon und Terrasse kommt es häufig zu thermischen Spannungen. Besonders Mischuntergründe und junge Zementestriche verändern sich bei Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen relativ stark, während Fliesen und Platten starr bleiben. Je nach Anforderung und Optimierungsgrad sollte der Belag daher vom Untergrund entkoppelt werden. Zusätzlich zu seiner Anwendung als Abdichtung und Fliesenkleber ist weber.xerm 844 als Entkopplungsschicht einsetzbar. Fazit

Verschiedene Maßnahmen helfen, Frostschäden und Abplatzungen zu vermeiden. Neben einer hohlraumarmen Verlegung durch Einsatz des Buttering- und Floating-Verfahrens sollten Fliesenleger vor allem auf den Einsatz von Verlegemörteln achten, die deutlich schneller als üblich durchtrocknen und hochflexibel sind. Hierbei muss gewährleistet sein, dass die Unterkonstruktion sowie der Oberbelag während der gesamten Abbindezeit trocken bleiben und die Arbeiten bei Außentemperaturen deutlich oberhalb der +5 ⁰C Grenze durchgeführt werden. Mit neuartigen, reaktiv abbindenden Klebern lassen sich die Abbinde-, und Wartezeiten bis zur Fertigstellung von bisher mindestens fünf Tagen auf wenige Stunden reduzieren. Dies ermöglicht nicht nur eine weitgehend witterungsunabhängige Verlegung sondern beschleunigt auch den Baufortschritt erheblich.

Fazit

Verschiedene Maßnahmen helfen, Frostschäden und Abplatzungen zu vermeiden. Neben einer hohlraumarmen Verlegung durch Einsatz des Buttering- und Floating-Verfahrens sollten Fliesenleger vor allem auf den Einsatz von Verlegemörteln achten, die deutlich schneller als üblich durchtrocknen. Hierbei muss gewährleistet sein, dass die Unterkonstruktion sowie der Oberbelag während der gesamten Abbindezeit trocken bleiben und die Arbeiten bei Außentemperaturen deutlich oberhalb der +5 ⁰C Grenze durchgeführt werden. Mit neuartigen, reaktiv abbindenden Klebern lassen sich die Abbinde-, und Wartezeiten bis zur Fertigstellung von bisher mindestens fünf Tagen auf wenige Stunden reduzieren. Dies ermöglicht nicht nur eine weitgehend witterungsunabhängige Verlegung sondern beschleunigt auch den Baufortschritt erheblich.