Verarbeitung von Reaktionsharzen
Epoxid- und Polyurethanharze werden in zwei aufeinander abgestimmten Komponenten angeliefert und durch intensives Vermischen zur Reaktion gebracht. Harz und Härter reagieren chemisch durch Vernetzung zu mechanisch und chemisch hoch beständigen Endprodukten. Diese sogenannten Flüssigkunststoffe werden als Grundierung, Verlaufsbeschichtung oder Estrichbindemittel eingesetzt. Das Mischen und die Verarbeitung dieser sehr hochwertigen Produkte erfordert besondere Sorgfalt und Fachkenntnisse.
Einfach & sicher zum Ziel
-
Sicherheit zuerst
1. Reaktionsharze sind in der Regel kennzeichnungspflichtig und stellen deshalb besondere Forderungen an den Arbeitsschutz. Die Berufsgenossenschaft gibt für die Verarbeitung von Epoxidharzen vor, eine Schutzbrille, langärmlige Kleidung und besondere Handschuhe zu tragen, sowie während der Verarbeitung weder zu essen noch zu rauchen.
-
fachgerechte Lagerung
1. Reaktionsharze sollten in einem Temperaturbereich von > 15°C bis < 25° C gelagert werden. Kalte Harzkomponenten verhalten sich wie Honig und lassen sich nur noch sehr schwer bzw. unzureichend vermischen. Stehen umgekehrt die Komponenten in sehr warmer Umgebung (Fahrzeug in der Sonne) so kommt es beim Vermischen zu einer sofortigen Reaktion. Die Verarbeitungszeit verkürzt sich dadurch extrem.
-
3. Verlaufsbeschichtungen werden mit dem Zahnrakel in der vorgesehenen Schichtdicke aufgezogen und ca. 5 bis 10 Minuten zeitversetzt mit einer Stachelwalze im Kreuzgang entlüftet. An geneigten bzw. senkrechten Flächen kann die Mischung mit weber.floor 4917 Stellmittel standfest eingestellt und mit der Traufel aufgezogen werden.
-
4. Rutschsichere Oberflächen werden durch Einstreuen von Quarzsanden in die noch frische Beschichtung hergestellt. Dabei ist so lange nachzusanden bis kein Bindemittel mehr aufsteigt. Geeignete Sande sind mittelfeine (z.B. 0,3 - 0,8 mm) und grobe (z.B. 0,7 - 1,2 mm) Körnungen. Feine Sande (z.B. 0,1-0,3 mm) sind wegen der Gefahr von Schollenbildung nicht geeignet.
-
Verarbeitung an senkrechten Flächen
1. Sollen Wände oder stark geneigte Flächen beschichtet werden, können die ansonsten stark fließfähigen Reaktionsharzbeschichtungen durch Zugabe von weber.floor 4917 Stellmittel pastös bis spachtelfähig eingestellt werden. Je nach gewünschter Konsistenz und Anwendung wird dem Bindemittel zwischen 2 und 8 Gew. -% Stellmittel untergemischt.
-
2. Das thixotrop eingestellte Material kann nun dünnschichtig mit der Rolle oder dickschichtig mit der Traufel aufgebracht werden. Bei mehrfachem Rollauftrag empfiehlt es sich die Zwischenschichten durch Einblasen von feinem Quarzsand 0,1 - 0,3 mm so griffig zu machen, dass die Rolle beim Auftrag nicht durchrutscht. Nebenbei wird dabei die Zwischenschichthaftung erhöht und eine gleichmäßige Auftragsdicke sichergestellt.
-
3. Der Übergang von waagerechter zur senkrechten Fläche wird durch Einbau eines Dreieckkeiles oder einer Flaschenhohlkehle aus Epoxidharzmörtel ausgebildet. Die Schenkellänge sollte dabei zwischen 30 und 50 mm liegen. Der Epoxidharzmörtel wird im Mischungsverhältnis 1: 7 Gewichtsteilen aus weber.floor 4710 oder 4712 und weber.floor 4932 Estrichsieblinie F hergestellt.