Feuchte Keller schnell und unkompliziert sanieren

Waschküche im Keller mit einer Waschmaschine und einem weißen Regal vor einer weißen Wand. Davor sitz ein Beagel neben einem weißen Bast-Wächekorb und vor der Waschmaschine steht noch ein weiterer Wäschekorb mit Wäsche.

Dunkel, modrig und feucht – viele Kellerräume sind alles andere als wohnlich. Fahrräder, Werkzeuge oder Getränke lassen sich zumeist dort lagern, doch mehr ist wegen des Raumklimas meist nicht möglich. Feuchte Keller können zudem schnell zum Problem für die Bausubstanz werden und müssen dann unbedingt saniert werden. Erfahren Sie hier, worauf es bei der Sanierung ankommt.

1. Wann sollte ein Keller saniert werden?

Ein Keller sollte spätestens dann saniert werden, wenn er feucht ist. Damit sich die Feuchtigkeit nicht weiter im Haus ausbreitet und die Bausubstanz der Immobilie gefährdet, ist schnelles Handeln ratsam. Ersten Aufschluss über feuchte Wände und Böden geben Nase und Augen. Riecht ein Keller muffig oder modrig, ist dies ein Indiz. Weitere Signale sind beispielsweise abblätternder Putz, Salzausblühungen oder Schimmel. Gerade in älteren Kellern kommt dies häufig vor. Mit einer fachgerechten Sanierung lässt sich die Bausubstanz und damit der Wert des Hauses erhalten. Ein weiteres Plus: Nach einer Sanierung lassen sich die Räume besser nutzen. Wer unsicher ist, sollte einen Fachhandwerker zu Rate ziehen und gegebenenfalls eine professionelle Diagnose vornehmen lassen.

Profi-Tipp

Die Feuchtigkeit einer Wand beurteilt man grob als Sichtprüfung bzw. Tastprüfung in folgender Abstufung: nass, feucht, oberflächig trocken. Bei fachmännischen Feuchtemessungen werden meist Bohrkerne gezogen und im Labor analysiert. Eine einfache Alternative zum Bohren bietet die Messung mit einem Hygrometer bzw. Feuchtemessgeräten. Die relative Luftfeuchtigkeit im Raum sowie die Feuchtigkeit an der Wandoberfläche geben bereits Aufschluss über eine mögliche Durchfeuchtung Luftfeuchte lässt sich mit einem Hygrometer ermitteln. Der Messkopf des Feuchtemessgerätes wird an mehreren Stellen auf die Wand aufgesetzt. Vorsicht ist bei Salzausblühungen geboten, denn diese können Messwerte maßgeblich verfälschen.

2. Welche Vorteile bieten trockene und bewohnbare Kellerräume?

Ein sanierter Keller lässt sich vielfältig nutzen. Dort findet von Kleidung über Elektro- und Sportgeräte bis zu Möbeln alles einen Platz.  Ein sanierter Keller eignet sich zudem häufig als zusätzlicher Wohnraum, indem Sport getrieben, Hobbys ausgelebt oder Partys gefeiert werden. Angebunden an den Wohnbereich, eignen sich die Räume im Untergeschoss zudem als Arbeits- oder Gästezimmer. Ein sanierter Keller steigert den Wert der Immobilie, sodass sich beim Verkauf oder der Vermietung höhere Preis erzielen lassen.

3. Was sind die häufigsten Sanierungsarbeiten im Keller?

Am häufigsten werden Keller wegen Feuchte- und Salzbelastungen saniert. Diese treten in Altbauten häufig auf. Das hängt bisweilen mit der Bauweise zusammen. Früher dienten Keller vor allem zur Lagerung von Vorräten. Hier fehlen oft vollflächig, umlaufende Abdichtungen, oder Feuchtigkeitssperren gegen kapillar aufsteigende Feuchte. Auch defekte Außenabdichtungen können ursächlich sein Hochwasserereignisse, defekte Wasserrohre, unzureichendes Lüften können weitere Ursachen für Feuchtigkeit im Keller sein. Bauteile, die unmittelbar von Feuchtigkeit betroffen sind, sind meist die Kellerwände sowie der Boden.

4. Wie saniert man einen Keller?

Es gibt verschiedene Verfahren, Kellerwände und Kellerböden zu sanieren. Diese Arbeiten sollten Fachleute ausführen. Professionelle Bautenschutzbetriebe und Abdichtungsprofis sind Ansprechpartner Nummer eins. Sie prüfen zunächst den Zustand des Mauerwerks und ermitteln Schadensursache, sowie mit speziellen Geräten die Feuchte- und Salzlast. Anschließend sollte ein sogenanntes Sanierungskonzept erstellt werden, unter Berücksichtigung der künftigen Nutzung.

Häufig werden Kellerräume von innen abgedichtet, wenn eine erdberührte nachträgliche Abdichtung z.B. wegen Überbauung ausfällt.
Für eine einfache und schnelle Kellersanierung von innen haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

Nachträgliche Horizontalabdichtung

Eine sogenannte Horizontalsperre dient dazu, kapillar aufsteigendes Wasser zu stoppen und Wände oberhalb der Sperre vor Durchfeuchtung zu schützen. Eine Horizontalabdichtung (oder auch Querschnittsabdichtung) lässt sich problemlos nachträglich einbauen. Dabei werden in gleichmäßigen Abständen Löcher in die Wand gebohrt und mit einem Dichtstoff, etwa einer silanbasierten Injektionscreme, gefüllt.

Sanierputz für die Innenwand

Ergänzend wird in der Regel ein Sanierputz auf die zuvor gereinigten und vollständig von Altputz befreiten Wände aufgetragen. Auch die Mauerwerksfugen müssen vor dem Auftrag des Sanierputzes ca. 2 cm tief ausgeräumt werden. Sanierputze sind besonders wasserdampfoffen und durch ihre großen Luftporen in der Lage kristallisierende Salze aufzunehmen. Dadurch unterstützen sie die Wandkonstruktion beim trocknen. Flankierdende Maßnahmen wie etwa Trocknungsgeräte, Stosslüften, etc.  sind fallabhängig sinnvoll. Moderne Sanierputze lassen sich bereits einlagig und ohne gesonderten Vorspritzmörtel auf die mattfeucht vorgenässte Mauerwerksoberfläche auftragen. Sie müssen nicht überstrichen werden. So können Kellerräume innerhalb eines Tages saniert werden.

Selbstverlaufende schnellabbindende Abdichtung für den Kellerboden

Ist der Kellerboden durchfeuchtet, muss als Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit nach Untergrundvorbereitung und Grundierung  eine vollflächige Abdichtungsschicht eingebaut werden. Besonders schnell gelingt dies mit einem selbstverlaufenden Bodendichtspachtel, der sowohl den Boden dünnschichtig ausgleicht und abdichtet. Sobald das Material ausgehärtet ist, kann der Boden ohne weitere Überarbeitung direkt genutzt werden.

5. Wie lange dauern die Sanierungsarbeiten?

Mit speziell entwickelten Systemen kann die Sanierung von Kellerwänden oder -böden an einem Tag geschehen. Der Fachhandwerker spart hierbei mehrere Arbeitsschritte und damit auch erneute Anfahrten. Im besten Fall werden die Maßnahmen kombiniert und nach dem Auftrag des Sanierputzes gleich auch der Kellerboden abgedichtet. Bereits nach kurzer Zeit kann der Kellerraum wieder belastet werden.

6. Fazit: Mit einem feuchten Keller ist nicht zu spaßen

Hausbesitzer und Bewohner sollten sich mit einem feuchten Untergeschoss keinesfalls arrangieren. Feuchte Kellerwände und Böden können die Gebäudesubstanz erheblich schädigen. Hinzu kommt, dass entstehender Schimmel auch die Gesundheit belastet. Eine fachgerechte Sanierung ist weniger aufwändig, als viele meinen. Je nach Schadensbild und Fläche können Spezialisten eine Sanierung mit dem zuverlässigen Keller-Innensanierungssystem von Saint-Gobain Weber in einem Tag realisieren. Das stellt den Wert der Immobilie sicher und bietet zusätzlich nutzbaren Raum, an dem man lange Freude hat.

Profi-Tipp

Welche Schritte bei der Sanierung einzuhalten sind, hängt vom Schaden und der späteren Nutzung des Kellers ab. Fachhandwerker können dazu auf das WTA-Merkblatt 4-6 „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“ zurückgreifen. Es beschreibt, wie sich verschiedene Möglichkeiten zur nachträglichen Bauwerksabdichtung und Instandsetzungstechniken kombinieren lassen. Das richtige Vorgehen bei der Sanierung von Hochwasserschäden haben wir hier zusammengefasst.