1. Heiße Sommer und ihre Auswirkungen
„Im Hochsommer heizen sich die Räume auf unserer Südseite unglaublich auf. Dort liegt unter anderem der Ruheraum, wo die Unter-3-Jährigen eigentlich ihren Mittagsschlaf machen. Aber häufig ist es einfach zu heiß dort.“, erzählt die Leiterin einer Kita in Wuppertal. Das macht ihr Sorgen: Kleine Kinder können ihren Wärmehaushalt noch nicht so regulieren wie Erwachsene und reagieren empfindlicher auf Hitze. „Wir ziehen schon morgens die Vorhänge zu, aber das bringt nicht viel. Eine Fassadendämmung würde die Hitze besser abhalten, aber dazu fehlt das Geld.“, so die Kita-Leiterin.
Ihre Erfahrung ist typisch für viele Kindergärten, Schulen und andere soziale Einrichtungen wie Senioren- und Pflegeheime. Sie alle bekommen die zunehmend heißen Sommer zu spüren – erste Folgen des Klimawandels. Besonders deutlich zeigt sich dies an der 40 Grad-Marke.
Nach Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 dauerte es über 100 Jahre, bis diese Temperatur 1983 in Deutschland erstmals gemessen wurde. Das nächste Mal wurde der Wert von 40 Grad Celsius 2003, also nach 20 Jahren, überschritten. Nach weiteren 12 Jahren, im August 2015, wurde an drei Stationen über 40 Grad gemessen, vier Jahre später bereits an 25 Stationen.
Meteorologen rechnen damit, dass als Folge des Klimawandels Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen in den kommenden Jahrzehnten weiter drastisch zunehmen werden. Die Ursachen zu bekämpfen ist dringend, aber gleichzeitig müssen wir uns auch vor diesen Folgen schützen. Dies gilt insbesondere für schutzbedürftige Gruppen wie Kinder und alte Menschen, die am stärksten unter der Hitze leiden. Hier sollte Förderung zuerst ansetzen. Und in der Tat gibt es passende Förderprogramme, die speziell soziale Einrichtungen bei Maßnahmen zur Klimaanpassung unterstützen.