Reinigungsmittel schädigen Fugen
Schäden an Fugen entstehen häufig durch mangelnde Beständigkeit der Fugenmörtel gegenüber Chemikalien in Reinigungsmitteln. Viele Reinigungsmittel basieren auf einer Säure und bedingen dadurch geringe pH-Werte . Durch häufigen und zum Teil langanhaltenden Kontakt mit diesen sauren Medien wird die zementäre Bindemittelstruktur zerstört. Dies führt zu rauen, in der Oberfläche abgetragenen Fugenmaterialien bis hin zum kompletten Ausbröckeln der Fugenfüller.
Fliesenleger sollten ihre Kunden unbedingt hinsichtlich der richtigen Pflege zementhaltiger Fugen beraten und sie darauf hinweisen, dass eine unsachgemäße Reinigung zu einer deutlich schnelleren Abnutzung und damit zum Erlöschen der Gewährleistung führt. Zur Reinigung der Fugen sollten möglichst neutrale oder alkalische Reinigungsmittel verwendet werden. Ist der Einsatz von sauren Reinigern nicht zu umgehen, sollten die Fliesenfugen vor dem Auftrag der Reinigungsmittel mit frischem, sauberen Wasser vorgewässert und anschließend gründlich abgespült werden.
In der Praxis zeigt sich häufig, dass diese Reinigungshinweise nicht eingehalten werden, insbesondere nicht in Wohnanlagen oder Hotels, wo häufig wechselndes Personal die Bäder unter Zeitdruck reinigt. Obwohl der Fliesenleger mit dem Hinweis auf die korrekte Pflege seine Pflicht erfüllt hat und nicht für die Folgen falscher Reinigung haftet, erspart man sich spätere Diskussionen durch die Verwendung von auf diesen Einsatz abgestimmten Fugenmörteln, die eine erhöhte Resistenz gegen saure Sanitärreiniger aufweisen, wie zum Beispiel weber.fug 875 BlueComfort.
Silikonfugen, die häufig im Übergang vom Boden zur Wand zum Einsatz kommen, sind zwar fungizid ausgerüstet, sollten jedoch im Duschbereich regelmäßig von Fett- und Seifenablagerungen gereinigt werden, um schwarzen Schimmelbelägen vorzubeugen. Silikonfugen sind als Wartungsfugen einzustufen und müssen daher in regelmäßigen Abständen auf Funktionsfähigkeit überprüft werden.