Nachhaltigkeit - ein Glossar

Die Diskussion um Nachhaltigkeit schlägt in der Baubranche hohe Wellen. Doch nicht immer sind die verwendeten Begriffe trennscharf. Ist Cradle to Cradle nur ein anderes Wort für Kreislaufwirtschaft? Wo liegt der Unterschied zwischen nachhaltigem Bauen und ökologischem Bauen? Und was ist besser - DGNB-Zertifizierung oder LEED-Zertifizierung?

Unser Glossar Nachhaltigkeit erklärt die häufigsten Begriffe im Zusammenhang mit nachhaltigem Bauen.

BAFAsteht für Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen; Beantragungsstelle für Zuschüsse
BEGsteht für Bundesförderung für effiziente Gebäude; Förderprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA); unterteilt in Förderung für Wohngebäude (BEG WG), Nichtwohngebäude (BEG NWG) und Einzelmaßnahmen (BEG EM)
BREEAMsteht für Building Research Establishment Environmental Assessment Method; Zertifizierungssystem mit Fokus auf Umweltaspekten und unter Berücksichtigung von sozialen und Gesundheitsaspekten
Blauer EngelUmweltzeichen der Bundesregierung; kennzeichnet umweltschonende Non-Food-Produkte und Dienstleistungen
BNBsteht für Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen; Zertifizierungssystem für Gebäude der öffentlichen Hand in Deutschland
Cradle to Cradleübersetzt „von der Wiege zur Wiege“; heißt so viel wie „vom Ursprung zum Ursprung“ und bezeichnet den Ansatz, Produkte bzw. ihre Rohstoffe entweder in den biologischen Kreislauf zurückzuführen oder im technischen Kreislauf zu halten; steht im Gegensatz zum Prinzip der linearen Wirtschaft 
Cradle to Gateübersetzt "von der Wiege bis zum Werkstor"; bezieht sich auf die Bewertung von der Erzeugung bis zum Zeitpunkt, an dem das Produkt das Werkstor verlässt.
Cradle to Graveübersetzt "von der Wiege bis zum Grab"; bezeichnet die Betrachtung der Umweltauswirkungen in den Phasen des Lebenszyklus eines Produkts einschließlich der Herstellung, des Transports, der Nutzung und der Entsorgung.
DGNBsteht für Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen; Zertifizierungssystem mit Fokus auf Ökologie, Ökonomie, Prozess, Soziokultur und Funktion, Technik und Standort
EEGsteht für Erneuerbare Energien Gesetz; regelt den Ausbau erneuerbarer Energien
EMICODEGütesiegel für emissionsarme Bauprodukte; vergeben durch die GEV
EnEVsteht für Energieeinsparverordnung; 2020 außer Kraft gesetzt; die EnEV wurde vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst
End of Lifesteht für Ende der Nutzungsphase eines Produkts
EPDsteht für environmental product declaration; Umwelt-Produktdeklaration; ein Dokument, das über Umweltauswirkungen eines Baumaterials informiert, weitere Infos hier. 
GEGsteht für Gebäudeenergiegesetz; regelt als Gesetzesgrundlage für Eigentümer alles, was mit dem Energieverbrauch von Gebäuden zu tun hat
GEVsteht für Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V.; Institution mit marktüberwachender Funktion; vergibt das Gütesiegel EMICODE
GWPsteht für Global warming potential; Globales Erwärmungs- oder Treibhauspotenzial
IBUsteht für Institut für Bauen und Umwelt e.V.; verantwortlich für EPD-Verifizierung
KfWsteht für Kreditanstalt für Wiederaufbau; Beantragungsstelle für Förderkredite
Kreislaufwirtschaftwird oft auch mit dem Begriff „Cradle to Cradle“ umschrieben
LCAsteht für life cycle analysis; Ökobilanz, Lebenszyklusanalyse; umfasst sämtliche Umweltauswirkungen eines Baustoffs von der Herstellung über die Nutzungsphase bis zum Ende der Nutzungsdauer; in vier Phasen gegliedert: Festlegung des Ziels, Sachbilanz (LCI), Wirkungsabschätzung (LCIA), Auswertung
LCIsteht für Life Cycle Inventory Analysis; Sachbilanz; zweite Stufe einer Ökobilanz vor der Wirkungsabschätzung
LCIAsteht für Life Cycle Impact Assessment; Wirkungsabschätzung; dritte Stufe bei der Ökobilanz
LEEDsteht für Leadership in Energy and Environmental Design; Zertifizierungssystem mit Fokus auf Umweltauswirkungen eines Gebäudes
Nachhaltigkeitumfasst in der Baubranche neben der ökologischen auch die ökonomische und die soziale Dimension eines Bauprojektes
PCRsteht für Product category rule; Produktkategorie-Regel
QNGsteht für Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude; staatliches Gütesiegel für Gebäude; Vergabe durch akkreditierte Zertifizierungsstellen
RALsteht für Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen; Deutsches Institut für Gütesicherung
REACHsteht für Registration, Evaluation, Authorisation and Restrict of Chemicals; EU-Chemikalienverordnung
WGBCsteht für World Green Building Council; wacht über Qualitätsstandards internationaler Gebäudebewertungssysteme
WEGsteht für Wohneigentumsgesetz; Gesetzesgrundlage für Wohneigentum